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Gemäß den Sustainable Development Goals (SGDs) ist unmittelbares Handeln gefordert, um den
weltweiten Biodiversitätsverlust anzugehen (Sayer et al. 2019).
Die gegenwärtige globale Rate des Artensterbens ist ungefähr dreimal höher als vor der Zeit des
Menschen. Seit 1500 haben menschliche Aktivitäten das Aussterben von 322 Landwirbeltieren
verursacht und die Populationen der meisten verbleibenden Spezies haben sich verkleinert.
Das Risiko des Artenverlusts wird von zahlreichen Faktoren herbeigeführt (u.a. Veränderung und
Zerteilung der Lebensräume, Raubbau, Interaktion mit anderen Spezies und Klimawandel). Das
Verschwinden einer Spezies im Wald führt zu einer Veränderung der ökologischen Prozesse, die
mit ihr verbunden sind; in der Konsequenz nimmt die Resilienz der Gemeinschaft des
Ökosystems ab, was zu weiterem Artenverlust führen kann. Die Zerteilung der Ökosysteme an
Land durch Infrastruktur und die wachsende Bedrohung durch den Klimawandel stellen neue
Herausforderungen für Programme zum Erhalt der Biodiversität dar.
Die Kernbestandteile der Ökosysteme an Land können effektiv dazu beitragen, die Ziele des
SDGs zu erreichen. SDG 15 ist ein geeignetes Werkzeug, um Biodiversität in alle Politik- und
Verwaltungsbereiche zu integrieren.
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