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von  Arbeitnehmerrechten beschäftigt,  hat  es  möglicherweise  erheblichen  Einfluss  auf  SDG  8

                  „Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum“.
                  Die Folgenabschätzung sollte keine unternehmensinterne Analyse sein, sondern auch externe
                  Stakeholder  einbeziehen,  um  deren  Meinungen  zu  den  gegenwärtigen  oder  potenziellen

                  Auswirkungen des Unternehmens auf nachhaltige Entwicklung  zu erfahren. Bei der Auswahl der
                  Stakeholder,  die  einbezogen  werden  sollen,  sollte  sich  das  Unternehmen  auf  diejenigen
                  konzentrieren, die durch seine Geschäftstätigkeit beeinträchtigt sind. Die verbleibenden können
                  dann  anhand  des  Einflusses  priorisiert  werden,  den  sie  auf  das  Unternehmen  ausüben  und
                  umgekehrt.  Marginalisierte  und  vulnerable  Gruppen  wie  Frauen,  Kinder  und  Wanderarbeiter
                  sowie Stakeholder, die ihre Positionen nicht artikulieren können, z.B. zukünftige Generationen
                  oder die natürliche Umwelt, dürfen ebenfalls nicht vernachlässigt werden.

                  In der Praxis kann die Zuordnung der SDGs zur Wertschöpfungskette, um Wirkungsbereiche zu
                  identifizieren,   mithilfe   verschiedener   Instrumente   und   Methoden    erfolgen.
                  Ökobilanzierungsmethoden (Life Cycle Assessment, LCA) und EEIO-Modelle (Environmentally

                  Extended Input-Output) gehören zu den am häufigsten verwendeten Instrumenten.

                  Auswahl von Leistungsindikatoren und Datenerhebung

                  Sind  die  Bereiche  mit  hohem  Einfluss  auf  die  SDGs  identifiziert, werden  im  nächsten  Schritt

                  Indikatoren festgelegt, die den Einfluss der Geschäftstätigkeit des Unternehmens auf die SDGs
                  quantifizieren. So kann die Leistung des Unternehmens bei der Förderung einer nachhaltigen
                  Entwicklung  gemessen  und  der  Fortschritt  im  Zeitverlauf  verfolgt  werden.  Solche  Indikatoren
                  können etablierte sein, die bereits von der Global Reporting Initiative (GRI) oder dem Carbon
                  Disclosure Project (CDP) definiert wurden.  Darüber hinaus kann sich das Unternehmen auch für

                  eigene Indikatoren entscheiden.
                  Bei  der  Zusammenstellung  der  Indikatoren,  die  darauf  abzielen,  die  Fortschritte  des
                  Unternehmens bei der nachhaltigen Entwicklung zu verfolgen, müssen Indikatoren berücksichtigt
                  werden,  die  sich  auf  die  Inputs,  Aktivitäten,  Outputs,  Ergebnisse  und  Auswirkungen    des
                  Unternehmens  beziehen. Darüber hinaus muss ein Gleichgewicht gefunden werden zwischen

                  Indikatoren,  die  die  Ergebnisse  und  Auswirkungen  des  Unternehmens  vorhersagen,  und
                  Indikatoren, die seine Ergebnisse und Auswirkungen messen.
                  Nachdem  die  Leistungsindikatoren  definiert  wurden,  können  Daten  für  jeden  der  Indikatoren

                  gesammelt werden.  Häufig verwendete Methoden der Datenerhebung und -aggregation sind
                  beispielsweise  Berichtssysteme,  Feldversuche,  Fragebögen,  Fokusgruppen  und  Interviews.
                  Wenn  sich  die  Datenerhebung  als  komplex  erweist,  muss  das  Kosten-Nutzen-Verhältnis
                  berücksichtigt werden. Die Nutzung bestehender Geschäftssysteme, wie sie beispielsweise im
                  Vertrieb oder Einkauf verwendet werden, bietet eine effiziente Möglichkeit der Datenerhebung.

                  Schließlich  muss  das  Unternehmen  die  Qualität  und  Integrität  der  Daten  durch  die
                  Implementierung geeigneter Kontrollmechanismen sicherstellen.
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