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können. Was die SDGs für Organisationen komplex macht, ist, dass alle 17 Ziele spezifische
und umsetzbare Unterziele und Maßnahmen (www.sdgcompass.org) beinhalten.
Die Entwicklung und Bereitstellung von Lösungen, die zu einer nachhaltigen Entwicklung
beitragen, schafft Wert für Unternehmen nicht nur in ihren inhärenten Geschäftsaktivitäten,
sondern auch in der Beziehung zu und Interaktion mit ihren Stakeholdern.
Was die Geschäftstätigkeit anbelangt, können die Ambitionen der Unternehmen, das Erreichen
der SDGs voranzutreiben, Technologie- und Produktinnovationen auslösen, die darauf abzielen,
effektivere und effizientere Lösungen für zentrale Nachhaltigkeitsherausforderungen wie
Energieerzeugung oder Emissionsreduktion bereitzustellen. Diese Innovationen ermöglichen es
Unternehmen dann, neue Märkte und Marktsegmente zu erschließen und so den Umsatz zu
steigern. Aus interner Perspektive können innovative nachhaltige Lösungen auch die Form von
Technologien annehmen, die dazu beitragen, die operative Effizienz zu verbessern und dadurch
Kosten zu senken. Darüber hinaus können Bemühungen, Nachhaltigkeitsaspekte entlang der
Wertschöpfungskette zu integrieren, auch die Unternehmensmarke stärken.
Des Weiteren werden sich die Bemühungen eines Unternehmens um nachhaltige Entwicklung
als vorteilhaft für die Interaktion mit und die Beziehungen zu seinen Stakeholdern erweisen, was
wiederum positive Auswirkungen auf das Geschäft hat. Das Hinarbeiten auf die SDGs wird
wahrscheinlich die Betriebslizenz des Unternehmens stärken, seinen Ruf bei den Stakeholdern
aufrechterhalten oder verbessern und es dem Unternehmen ermöglichen, besser mit ihnen zu
interagieren.
Wenn es um die Beschäftigten geht, wird erwartet, dass das Streben nach nachhaltiger
Entwicklung die Arbeitsmoral, das Engagement und die Produktivität fördert. Letztendlich wird
dies zu niedrigeren Fluktuationsraten führen. Zudem dient eine starke Nachhaltigkeitsleistung als
Wettbewerbsvorteil im sogenannten War for Talent, sprich dem harten Wettbewerb um
hochqualifizierte Bewerber auf dem Arbeitsmarkt.
Langfristig werden Investitionen in die Förderung konkreter SDGs dazu beitragen, dass sich das
Unternehmen seine zukünftige Belegschaft sichert. Zum Beispiel wird die Stärkung der Bildung
(SDG 4) und die von Frauen und Mädchen (SDG 5) in Bereichen, in denen das Unternehmen
tätig ist, das Angebot an qualifizierten und engagierten potenziellen Mitarbeitern aufrechterhalten
und erhöhen.
Abgesehen davon werden die unternehmerischen Bemühungen, nachhaltige Entwicklung
voranzutreiben, auch von den Kunden des Unternehmens gut aufgenommen, da immer mehr
Verbraucher ihre Kaufentscheidungen aufgrund ihrer Wahrnehmung der Nachhaltigkeitsleistung
eines Unternehmens treffen. Auch hier versprechen Investitionen in den Fortschritt spezifischer
SDGs langfristige Vorteile für das Unternehmen. Die Unterstützung im Kampf gegen Armut (SDG
1) soll beispielsweise die Kaufkraft der Ärmsten erhöhen und dadurch zukünftige
Verbrauchermärkte weltweit vorbereiten.
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