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Wann immer von nachhaltiger Entwicklung die Rede ist, ist die natürliche Umwelt ein wesentlicher
Stakeholder. Im Unternehmenskontext bedeutet die Förderung der ökologischen Nachhaltigkeit
in erster Linie, nicht mehr natürliche Ressourcen zu verbrauchen, als die Kapazitäten des
Planeten bereitstellen. Dies wird sich langfristig für das Unternehmen als vorteilhaft erweisen, da
es auch in ferner Zukunft die Versorgung mit für die Produktion unverzichtbaren Ressourcen
sichert.
Letztlich ist der Staat ein zentraler Stakeholder, der erheblichen Einfluss auf den Beitrag eines
Unternehmens zur Erreichung der SDGs ausübt. Nachhaltigkeit wird auf internationaler,
nationaler und regionaler Ebene zu einer Top-Priorität auf der politischen und finanzpolitischen
Agenda. Die Regierung kann die Bemühungen eines Unternehmens um nachhaltige Entwicklung
durch die Einführung von Steuern oder Bußgeldern beschleunigen, die nicht nachhaltiges
Verhalten bestrafen. Diese Finanzierungsmechanismen werden ein Unternehmen dazu anregen,
nachhaltigere Lösungen anzustreben oder darauf umzusteigen.
Schritt 2 Prioritäten definieren
In den letzten Jahren wurden verschiedene Standards und Initiativen ins Leben gerufen, die die
Definition von Prioritäten der Nachhaltigkeit in Organisationen unterstützen. Für Unternehmen
sind die am häufigsten angewandten regulatorischen Rahmenwerke der UN Global Compact, die
Richtlinien der OECD und der Internationalen Arbeitsorganisation sowie der ISO 26000-Standard.
Diese Rahmenwerke umfassen stets Menschenrechte, Arbeitsbedingungen, Umweltschutz und
Maßnahmen zur Korruptionsbekämpfung. Obwohl sie sich alle auf Corporate Social
Responsibility im Allgemeinen konzentrieren, werden die SDGs allgemein nicht angesprochen.
Das Gleiche gilt für Nicht-Regierungsorganisationen (NGOs). Hier stehen Standards zur
Verfügung, die bestimmte Bereiche der Organisation regeln, aber sie gehen nicht auf die SDGs
ein.
Der SDG-Kompass dient Unternehmen als Orientierungshilfe, wie sie ihre Geschäftstätigkeit auf
die SDGs ausrichten können. Wenn sie dem nachkommen, können Unternehmen, die ernsthaft
zu nachhaltiger Entwicklung beitragen wollen, eine Vielzahl von Geschäftsmöglichkeiten für sich
nutzen, wie oben beschrieben.
Der Prozess der Neuausrichtung der Geschäftstätigkeit auf die SDGs besteht aus drei Schritten:
• Zuerst müssen die SGDs mit der Wertschöpfungskette des Unternehmens
abgeglichen werden, um Wirkungsbereiche zu identifizieren.
• Zweitens müssen Indikatoren für Fortschritte bei der nachhaltigen Entwicklung
definiert und Daten gesammelt werden.
• Drittens müssen Prioritäten auf Grundlage der vorherigen Bewertung festgelegt
werden.
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