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●  SA8000
                 SA8000 ist ein internationaler Standard, der einer Organisation hilft, sozial akzeptable Ansätze am

                 Arbeitsplatz zu entwickeln, anzuwenden und aufrechtzuerhalten. Diese Norm regelt und überwacht
                 in erster Linie die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten und wurde erstmals 1997 mit dem Ziel
                 angewendet, den sozialen Ansatz in Bereichen zu evaluieren, die für die soziale Verantwortung
                 von Unternehmen entscheidend sind. Dabei geht es um Kinderarbeit, Zwangs- oder Pflichtarbeit,
                 Gesundheit  und  Sicherheit,  Versammlungsfreiheit  und  das  Recht  auf  Kollektivverhandlungen,
                 Diskriminierung, Disziplinarmaßnahmen, Arbeitszeiten, Vergütung und Managementsystem.

                 Elemente von SA8000 wie Managementsysteme, Einbeziehung der Mitarbeitenden und eine Kultur
                 der ständigen Verbesserung führen zu besseren Arbeitsbedingungen und einer Steigerung des
                 Wohlbefindens der Mitarbeitenden. Gleichzeitig wird die Produktivität einer Organisation erhöht,
                 die Beziehung zu den Anspruchsgruppen verbessert, der Marktzugang unterstützt usw. (Social
                 Accountability International, 2021).

                 Laut Kašparová & Kunze (2013) ist es möglich, die oben genannten Standards, mit Ausnahme von
                 EMAS,  weltweit  anzuwenden.  Sie  führen  weiter  aus,  dass  die  OECD-Leitsätze  territoriale
                 Einschränkungen haben, weil sie nur für die Mitglieder der Organisation gelten und ihnen relevante
                 Themen zur Verfügung stellen. So verringert sich ebenfalls ihre globale Anwendbarkeit.

                 Die Verwendung dieser Standards durch Organisationen ist nicht durch die Größe der Organisation
                 oder der Branche begrenzt. Sie basieren auf einem Management unter Einbezug der Stakeholder
                 (Kašparová & Kunz, 2013).

                 Standards  erfordern  die  Abgabe  von  Berichten,  und  daher  sollten  Organisationen,  die  sich  an
                 Nachhaltigkeitsstandards  halten,  einen  umfassenden  Bericht  über  diese  Aktivitäten  vorlegen.
                 Diese Berichterstattung muss sich aus den Richtlinien und Indikatoren ergeben, die der spezifische
                 Standard erfordert.

                 Im  Gegensatz  zu  anderen  oben  genannten  Normen  konzentriert  sich  EMAS  nur  auf  den
                 Umweltbereich, über den berichtet werden sollte. Die anderen Standards decken das Drei-Säulen-
                 Modell, d.h. wirtschaftliche, soziale und ökologische Bereiche, vollständig ab. Die einzelnen Säulen
                 haben  die  breiteste  Abdeckung  innerhalb  der  Global  Reporting  Initiative  und  des  ISO  26000
                 Standards.  Im  Gegensatz  dazu  hat  der  AccountAbility-Standard  die  schmalste  Abdeckung

                 (EnviWeb, 2005; Národní portál, 2021). Es ist wichtig zu erwähnen, dass sich die Berichte auch in
                 ihrer Verpflichtung zur Überprüfung unterscheiden. Berichte des UN Global Compact, die OECD-
                 Richtlinien oder ISO 26000 müssen nicht verifiziert werden, da die  Überprüfung auf freiwilliger
                 Basis erfolgt. Gleichzeitig ist die Verpflichtung zur regelmäßigen Berichtsabgabe normativ nur für
                 EMAS und den UN Global Compact festgelegt. Andere Normen drängen auf die regelmäßige und
                 rechtzeitige  Veröffentlichung  vollständiger  Informationen,  dies  ist  jedoch  nicht  zwingend
                 vorgeschrieben (EnviWeb, 2005; Národní portál, 2021).

                 Offensichtlich  sind  sich  die  Standards  und  ihre  Berichte  sehr  ähnlich  und  es  hängt  von  der
                 Organisation ab, welche Richtung sie einschlägt.
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